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Gebäudeautomation im regulierten Umfeld

Desigo CC erfüllt als zentrale, Gewerke übergreifende Gebäudemanagementplattform auch im regulierten Umfeld alle Anforderungen an Reinräume, Labors und pharmazeutische Produktionsanlagen sowie kritische Lager und unterstützt Unternehmen dabei, den Spagat zwischen Effizienz und Sicherheit zu meistern.

Die Life-Science-Branche stellt die Gebäudeautomation vor grosse Herausforderungen. Einerseits müssen Gebäude und Anlagen den hohen Ansprüchen und strengen regulatorischen Vorgaben der Branche genügen, sollen aber andererseits auch möglichst kostengünstig betrieben werden können, ohne die Sicherheit zu gefährden. In Reinräumen und Labors müssen kritische Raumkonditionen wie Temperatur, Feuchte, Druck und Partikelkonzentration überwacht und eingehalten werden. Schon kleinste Abweichungen von den validierten Werten können die Sicherheit der Mitarbeiter, der Umwelt oder die Qualität der Produkte gefährden. Um dieses Risiko weitgehend auszuschalten, überwachen Gebäudemanagementsysteme kontinuierlich Reinräume und Labors auf Einhaltung der Raumkonditionen und schützen so einen vorab exakt definierten Bereich. Gleichzeitig schaffen sie die notwendige Transparenz und dokumentieren die Herstellungsbedingungen.

Aufeinander abgestimmte Komponenten aus dem Bereich der Critical Environment Technology (CET) messen, regeln und überwachen Volumenstrom und Raumdruck sicher und präzise. Dank nahtloser Integrationsfähigkeit ist eine durchgängige Kommunikation der einzelnen Systemkomponenten von den Primäranlagen bis zur Managementebene gewährleistet, was Sicherheit und Komfort im regulierten Umfeld garantiert. Bis zu einhundert richtlinienrelevante Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit, Luftdruck und Luftpartikel lassen sich so kontinuierlich überwachen, speichern und manipulationssicher dokumentieren. Dabei kommen eigens hierfür zertifizierte Sensoren mit deutlich geringeren Messtoleranzen als den sonst in der Gebäudeautomation üblichen zum Einsatz. Intelligente Algorithmen erkennen rechtzeitig alle inhärenten Risiken wie schleichende Veränderungen der Umgebungs- und Produktionsbedingungen, die durch Abnutzung oder Ausfall von Komponenten auftreten können, und eliminieren sie, bevor ein Schaden eintreten kann.

Die GMP (Good Manufacturing Practice)- Richtlinien sehen vor, das die riesigen Datenmengen aus verschiedenen Life-Science-Einrichtungen vorschriftsgemäss stündlich, täglich und wöchentlich fälschungssicher aufgezeichnet werden. Sie können danach projektspezifisch analysiert und automatisch weiterverarbeitet werden. So ist sichergestellt, dass bei einem Störfall auch alle im Vorfeld stattgefundenen Abläufe rückverfolgt werden können. Werden bei validierten Umgebungsparametern Unter- oder Obergrenzwerte verletzt, wird sofort Alarm ausgelöst. Nimmt ein Mitarbeiter Eingriffe ins System vor, so werden diese erfasst und umfassend dokumentiert.

Schutz der sensiblen Arbeitsplätze

Neben der Herstellung von geeigneten Umgebungsbedingungen garantieren die Gebäudemanagementsysteme auch die Sicherheit der Reinräume. Neben Zutrittskontrolle, Brandschutz und Gefahrenmanagement umfasst dies weiter auch den Schutz der Rohstoffe, des geistigen Eigentums und der wertvollen Fertigprodukte vor Manipulationen, Diebstahl und Industriespionage. Zutritt zu den sensiblen Bereichen bekommt nur, wer sich hierfür durch einen eindeutig zuordenbaren Namen und ein Kennwort ausweisen kann. Bei Bedarf kommen auch biometrische Methoden zum Einsatz. Die Protokollierung erfolgt dabei automatisch und lückenlos über sogenannte Audit-Trails. Bei Änderungen fordern Kommentarpflichtfunktionen die Eingabe eines Grundes.


Schaffen der notwendigen Transparenz

Um die Einhaltung der GMP-Richtlinien und einen optimalen Gebäudebetrieb sicherzustellen, werden alle Gewerke von Heizung, Lüftung und Klima über Brandschutz- und Sicherheitslösungen bis zum Perimeterschutz mit einem Gebäudemanagementsystem überwacht, gesteuert und der Betrieb gegebenenfalls energieeffizient optimiert. Je nach Einsatzort überwachen zertifizierte Rauch-, Wärme- und Flammenmelder in Ex-Schutzklasse brand- und explosionsgefährdete Bereiche. Bereits erste Anzeichen eines Störfalls werden von dedizierten Brandschutzlösungen innerhalb weniger Sekunden bemerkt und die geeignete Löschungsmethode automatisch eingeleitet.

Desigo CC bildet als integrierte Gebäudemanagementplattform den Status der verschiedenen Gewerke in Echtzeit ab und bereitet deren Daten mit intelligenten Algorithmen auf. So lassen sich gegenseitige Abhängigkeiten und Beeinflussungen schneller erkennen und mitevaluieren. Speziell für Reinräume und Labors gibt es eine umfangreiche standardisierte Bibliothek mit statischen und dynamischen Grafiksymbolen. Optional können Fehlermeldungen auch per E-Mail direkt auf das Smartphone der Wartungsbeauftragten verschickt werden. Da alles über einen zentralen Server läuft, lassen sich die Systeme auch remote über eine App für Smartphones und Tablet-PCs steuern.

Die Gebäudemanagementplattform ist modular und skalierbar aufgebaut und passt sich problemlos an die jeweiligen Aufgaben und Gewerke an. Neben den in der Gebäudeautomation gängigen Gewerken wie Heizung, Lüftung und Klimatechnik, Beleuchtung und Beschattung lassen sich auch Brandmelde- und Gasdetektionssysteme, Videoüberwachung und Zugangskontrollen sowie weitere automatisierte Gebäudesysteme problemlos integrieren. Übergeordnet werden alle Betriebszustände der Laborabzüge, die Alarmbedingungen und selbst der Druck des Löschmittels im Brandfall kontinuierlich überwacht. Bestimmte Vorgehensweisen bei Notfällen können automatisiert und auf die Bedürfnisse der Umgebung angepasst werden.

 

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